Heute Sonntag, bei bestem Herbstwetter, blockierte ein Tempoaktivist die von vielen Ausflüglern befahrene Seestrasse im Bezirk Horgen. Der Aktivist, welcher zudem Präsident der SVP Oberrieden ist, klebte sich an der Grenze zwischen Oberrieden und Thalwil an den Asphalt und hielt ein improvisiertes Schild mit seiner Nachricht fest.
Die Aktion wurde nach 30 Minuten von dem Aktivisten wieder aufgelöst, welcher sich mit Nitroverdünner von der Strasse lösen konnte.
«Das war eine wirksame Blockade für mich», sagte Adrian Wegmann (43) im Anschluss zu Bla.
Die Blockade war seine erste Aktion dieser Art. «Ich liess mich von “Renovate Switzerland” inspirieren, weil ich mir schon dachte, dass ich für mein Nischenthema nur auf diese Weise auf mich aufmerksam machen kann.»
Wegmann, welcher bis im Alter von 27 Jahren direkt an der Seestrasse, oberhalb der Badi Oberrieden aufgewachsen ist, kann nicht verstehen, warum auf dieser Strecke nun plötzlich Tempo 50 gefahren werden muss.
«Ich kann nicht glauben, dass ich das tun muss, nur um auf der Seestrasse wieder Tempo 60 fahren zu dürfen.»
Anfang Jahr wurde im Bezirk Horgen die Seestrasse durchgängig zwischen Zürich und Horgen von Tempo 60 auf Tempo 50 reduziert. Der Bevölkerung ist weiterhin unklar, wie dies von einer übergeordneten Planungsgruppe einfach so durchgesetzt werden konnte. Seither hagelt es sinnlose Bussen und Handwerker wie auch andere Personen kommen langsamer voran.
Wegmann liess zudem durchblicken, dass er weiterhin alle digitalen Mittel einsetzen werde, um ohne sinnlose Verkehrsstaus auf sich und seine Themen aufmerksam zu machen.
An die Mitglieder von “Renovate Switzerland” sendet er die Nachricht, dass sie mit konstruktiver Kreativität auf sich aufmerksam machen sollen und damit aufhören, andere Menschen zu nötigen, die nur zur Arbeit fahren wollen.
Inspiriert von den Klimaklebern und dem Text in diesem Blickartikel habe ich Mitte Oktober 2022 dieses Projekt realisiert.
Auf der Strasse war ich dafür keine Sekunden, das Foto von mir sitzend, entstand auf dem Trottoir. Mittels Bildbearbeitung verschob ich mich danach auf die Strasse.
Auch der Stau ist nicht echt, sondern verschiedene Autos die beim Vorbeifahren fotografiert wurden. die Bilder wurden dann übereinander gelegt.