Publiziert im Dezember 2021 in der Zürichsee-Zeitung
Im Vorfeld der nun vergangenen Abstimmung, wurde ich mehrfach aus der Gemeinde und im privaten Umfeld angegangen, ob ich denn als Präsident der SVP Oberrieden die Stimmenzählung am Wahlsonntag kontrollieren würde. Völlig perplex hatte ich anfangs noch mit „wieso das denn?“ geantwortet und das ich mir nicht vorstellen könne, dass eine koordinierte Aktion zur Stimmmanipulation in unserem Land möglich wäre.
Als sich diese Bedenken mehrten, entschied ich am Wahlsonntag in Oberrieden bei der Stimmzählung dabei zu sein und mich von unseren demokratischen Prozessen und Abläufen zu überzeugen. Das Gesetz über die politischen Rechte schafft mit dem Artikel 8 die entsprechende Grundlage dazu, dass dies jeder stimmberechtigte Bürger machen darf.
Der am frühen Sonntagmorgen genommene Augenschein im Gemeindehaus von Oberrieden, entsprach dann exakt meinen Vorstellungen. Viel Aufwand, viel manuelle Arbeit, klare Abläufe, sowie gewählte Stimmenzähler, Verwaltungsangestellte und ein Gemeindepräsident, welche ihre Arbeit ausgesprochen ernst nehmen und einen seriösen Job machen.
Das nun vorliegende korrekte Resultat gilt es als demokratischen Entscheid zu akzeptieren, auch wenn es nicht der persönlichen Präferenz entspricht. Ich selbst hätte ebenfalls lieber ein anderes Ergebnis gesehen, allein schon, weil seit 1848 jährlich mehr Text in unsere Gesetzessammlung geschrieben wird und ich grundsätzlich gegen eine Aufblähung ebendieser bin.
Es ist verständlich, dass bei solch emotionalen Themen die Wogen hoch gehen. Umso mehr müssen wir uns in diesen Zeiten auf unser Fundament verlassen. Wenn ich über die Grenze schaue, bin ich sehr froh um unsere Demokratie, welche seit bald zwei Jahren auf eine harte Probe gestellt wird. In diesem Sinne bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger darum, unserem Fundament zu vertrauen, sowie dieses zu nutzen und mittels z.B. einer Volksinitiative entsprechend spezifische Änderungsvorschläge einzubringen.